Warum sollte man Anwalt werden?

Der Beruf des Rechtsanwalt ist ein vielseitiger und abwechslungsreicher Job. Er bringt viele interessante und aufregende Aufgaben mit sich. Als Rechtsanwalt hat man die Möglichkeit für eine Welt mit mehr Recht und Gerechtigkeit zu sorgen. Man hilft den Menschen zu Ihrem Recht zu kommen, indem man Ihre Interessen vertritt und das Urteil des Richters zu Gunsten des Klienten beeinflussen kann. Es ist ein sehr verantwortungsvoller Beruf mit guter Bezahlung, für den man bestimmte persönliche Voraussetzungen mitbringen sollte.

 

Welche persönlichen Voraussetzungen sollte man mitbringen?

Für den Beruf des Rechtsanwalt sollte man selbstdiszipliniert und ausdauernd sein. Man sollte gerne argumentieren und hinterfragen und über eine gute Ausdrucksweise und Organisationstalent verfügen. Ein selbstbewußtes Auftreten und hohes Einfühlungsvermögen sind in diesem Beruf ebenfalls eine gute Voraussetzung.

 

Wie verläuft die Ausbildung zum Rechtsanwalt?

Die Voraussetzung für die Ausbildung zum Rechtsanwalt ist das Abitur oder die Fachgebundene Hochschulreife im Bereich Rechtswissenschaften. In manchen Bundesländern braucht man für die Ausbildung auch nur die Fachhochschulreife. Das Jura Studium kann man nur in einer Universität absolvieren, doch in Deutschland bietet fast jede Universität ein rechtswissenschaftliches Studium an. Das Studium besteht aus ungefähr 9 Semestern, die aus 4 Semestern Grundstudium und 5 Semestern Hauptstudium bestehen. Im Grundstudium sind die Inhalte das Bürgerliche Recht, das Zivilrecht, das öffentliche Recht und das Strafrecht. Es endet mit einer Zwischenprüfung, die schriftlich und mündlich abgehalten wird.

Im Hauptstudium gibt es dann verschiedene Schwerpunkte wie z.B. das Familienrecht, Strafrecht, Erbrecht oder Arbeits- und Sozialrecht. Es endet mit der 1. Juristischen Prüfung.

Anschließend erfolgt ein zweijähriger Vorbereitungsdienst, das Rechtreferendariat. Im Rechtsreferendariat werden verschiedene Stationen durchlaufen. Dies sind die Zivilstation (beim Amts- oder Landgericht), die Strafstation (bei einer Staatsanwaltschaft oder einem Strafgericht), die Verwaltungsstation( bei einem Verwaltungsgericht oder einer Behörde) und die Anwaltsstation ( bei einer Anwaltskanzlei). Nach dem Rechtsreferendariat wird das 2. Staatsexamen abgelegt.

Im Anschluss erfolgt dann die Anmeldung bei der jeweiligen Rechtsanwaltskammer in deren Bezirk man arbeiten möchte. Nach der Ablegung eines Eides erhält man dann die Zulassungsurkunde um Klienten befragen zu können.

Spezialisierung zum Fachanwalt

Als Rechtsanwalt kann man sich zum Fachanwalt in verschiedenen Rechtsgebieten spezialisieren und weiterbilden. Es gibt 23 Fachanwaltschaften. Dazu gehören auch der Rechtsanwalt Familienrecht und der Rechtsanwalt Verkehrsrecht.

Zu dem Fachgebiet Rechtsanwalt Familienrecht gehören z.B. Regelungen in den Bereichen Ehescheidung, Kindes- und Ehegattenunterhalt, Patienten- und Vorsorgevollmachten, Testament und Erbvertrag.

Der Rechtsanwalt mit dem Fachgebiet Verkehrsrecht behandelt Regelungen z.B.in den Bereichen Bußgeldverfahren, Verkehrsunfälle, Ordnungswidrigkeiten, Führerscheinentzug und Autokauf.

Um Fachanwalt zu werden muss ein Anwalt innerhalb der letzten 6 Jahre vor Antragstellung 3 Jahre als Rechtsanwalt zugelassen gewesen sein. In einer Prüfung muss er theoretische und praktische Erfahrungen in dem jeweiligen Rechtsgebiet nachweisen können. Der Rechtsanwalt kann dann entweder einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen, indem er seine eigene Kanzlei eröffnet oder er kann sich in einer Kanzlei festanstellen lassen.

Die Aussichten als Anwalt

Der Arbeitsmarkt für Juristen zeigt keine schlechten Aussichten, aber es gibt auch keinen Fachkräftemangel. Karriereaussichten lassen sich durch Spezialisierungen zu Fachanwälten, Qualifikationen wie einen Doktor- oder Mastertitel oder durch fachbezogene Fremdsprachenkenntnisse deutlich verbessern.

Dieser Beruf erfordert zwar ein langes und anspruchsvolles Studium, je besser aber der Abschluß umso größer sind auch die Chancen bei Gericht oder bei einer angesehenen Kanzlei eine Anstellung zu bekommen.

Schreibe einen Kommentar